THC nach 19 Jahren zurück in der 2.Hockey-Bundesliga
Nachdem am vorletzten Spieltag der THC RW Bergisch Gladbach die ETG Wuppertal in eigener Halle mit 10:6 deklassiert hatte, war aus dem Dreikampf um den Aufstieg in die 2.Hockey-Bundesliga ein Duell geworden. Der Bonner THV, aufgrund des besseren Torverhältnisses als Zweiter einen Rang besser platziert als die Bergischen, musste auswärts beim Ligaprimus RW Köln 2 antreten. Die Domstädter, waren bedingt durch das Reglement jedoch trotz Tabellenführung und bereits feststehender Regionalligameisterschaft nicht aufstiegsberechtigt. Wie schon in den neun Begegnungen zuvor, so ließ auch diesmal die Reserve des Deutschen Vizemeisters dem Gegner keine Chance und schickte die Bonner mit 5:2 nach Hause. Davon hatten die Gladbacher zunächst jedoch keinerlei Kenntnis, denn sie mussten am Sonntag zeitgleich auswärts beim Tabellenletzten Rheydter SV in Viersen antreten. Wie schon am Wochenende zuvor in Wuppertal, so hatten auch diesmal 100 THC-Fans die Reise an den Niederrhein angetreten um ihre Mannschaft zu unterstützen. Wie schon beim letzten Aufstieg vor 12 Monaten in Duisburg, so war auch diesmal die Halle Beberich in Viersen komplett in der Hand der Gäste.
Als Marschroute hatte Thomas Dissmann vom Trainerteam der Gladbacher vorgegeben, von Anfang an offensiv aufzutreten, aber keinesfalls ‚Überdinge‘ produzieren zu wollen. Entsprechend motiviert und zielstrebig war die Spieleröffnung des THC, die in der 5.Spielminute mit der 1:0-Führung durch den Kapitän Felix Jarosch belohnt wurde. Die Tore für Rot-Weiß fielen nun im Minutentakt. Als es in Minute 22 nach einem Treffer des aufgrund der Grippeerkrankung von Lennart Hollweg nachnominierten Jan Eric Scherbarth 7:0 stand, griff der Coach des Rheydter SV Belal Enaba zu einem Mittel der Verzweiflung und wechselte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers aus. Diese Maßnahme zeigte auch kurzfristig Wirkung, denn die Tormaschine der Bergischen geriet vorübergehend ins Stocken, denn bis zum Halbzeitpfiff fiel nur noch ein Treffer zum 8:0.
Die ersten Minuten in Halbzeit zwei waren die stärksten des Gastgebers, denn der RSV kam nun bis auf 2:10 heran. Als dann 10 Minuten vor Schluss ein erster Sektkorken aus dem Publikum aufs Spielfeld flog, war dies das Signal für den THC-Endspurt. Leon Hox krönte diesen mit seinem Treffer zum 15:3. Kurz vor Ende der Partie hatte sich in der Halle auch das Endergebnis der Begegnung Köln gegen Bonn rumgesprochen, so dass der Schlusspfiff im frenetischen Jubel der THC-Fans über den direkten Durchmarsch des Regionalliganeulings in die 2. Bundesliga kaum noch zu vernehmen war. Die unbeschreiblichen Jubelszenen auf dem Parkett verlagerten sich langsam Richtung Umkleidekabine, aus der noch längere Zeit Schlachtgesänge und Musik aus einer eigens mitgebrachten Anlage zu hören war. Aber auch in der Stunde des größten Erfolgs einer Gladbacher Hockeymannschaft seit 19 Jahren vergaßen die Spieler nicht dem Trainerteam Marc Boden, Thomas Dissmann, Christoph Dolch und dem gesamten Betreuerteam für die geleistete Arbeit zu danken. „Als ich in der Saisonvorbereitung zur Mannschaft gestoßen bin, war ich ehrlich gesagt ziemlich skeptisch, ob es überhaupt möglich sein würde die Klasse zu halten“, zog der für den taktischen Bereich zuständige Thomas Dissmann eine erste Bilanz. „Aber die insgesamt noch bis auf 2-3 Ausnahmen sehr junge Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Die Jungs sind ungeheuer lernbegierig und haben sich durch teilweise auch individuelle Zusatzarbeit eine ungeheuer physische Robustheit erarbeitet. Deswegen ist der Aufstieg in die 2.Bundesliga auch im Vergleich zum direkten Konkurrenten aus Bonn verdient.“
Kader:
H. Richter / P. Winkler – J. Pütz / T. Scheibe / D. Franken / T. Engels – M. Dhein (3) / F. Jarosch (3) / L. Mombauer (2) / N. Külschbach (3) / L. Hox (1) / J.E. Scherbarth (3)
Gratulation an die Mannschaft